Neues von der Drusenfluh

November 2015

Bei perfektem Herbstwetter fand von 30.10. bis 01.11. eine weitere Tour in die Höhle im Verborgenem Kar an der Drusenfluh (2827 m) im Rätikon statt. Als Biwakplatz diente wiederum der grandios gelegene obere Eingang der Höhle in rund 2700 m Seehöhe. Etwas sportlich gestaltete sich dieses Mal der Zustieg bedingt durch die ersten Schneefälle in den Tagen zuvor. Die Inversionswetterlage sorgte allerdings bei den kommenden Tagen für angenehme, wenn nicht sogar zu heiße, Temperaturen am ostseitig orientierten Biwak.

Ziel der diesjährigen Tour war die Weiterforschung oberhalb der 2014 erbohrten 40-m-Stufe im Verborgenen Dom in 250 m Tiefe. Nach Überwindung einer weiteren extrem brüchigen 15-m-Stufe gelang es großräumiges Neuland zu entdeckten. Während es sich bei den bisher bekannten Höhlenteilen hauptsächlich um vadose Canyonschächte handelte, werden die neu entdeckten Teile von phreatischen Röhren mit bis zu mehreren Metern Durchmesser geprägt. Die Gänge unterlagern die Zubringerschächte und erstrecken sich dabei Großteils in Richtung Nordosten zum sogenannten Gelbeck hin.

Hier konnte auch ein neuer Eingang, versteckt in Mitten der großen Felswände des Gelbecks, von innen heraus gefunden werden. Ein hier ansetzendes großräumiges und stark bewettertes Schachtsystem konnte aus Materialmangel nicht mehr erkundet werden. Eine weitere bewetterte offene Fortsetzung stellt ein großer phreatischer Gang dar, dessen Endpunkt bereits wieder unterhalb des Blodigsattels liegt. Hier wurde an einer rund 30 m tiefen Stufe umgekehrt. Diese Höhlenteil ist nur noch 165 m horizontal von der Gelbeckhöhle entfernt bei etwa 115 m Höhenunterschied.

Die Höhle im Verborgenen Kar (2113/97) stellt mir 1137 m Ganglänge zur Zeit die 4. Längste Höhle in Vorarlberg dar und ist eines der bedeutendsten Objekte im ganzen Rätikon.

Bilder: C. Fritz, A. Klampfer

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