Neues vom Rheintal

April 2015

Gleich zu 3 Löchern/Höhlen gibt es Neuigkeiten:

April 2015: Leiterloch

Am Montag, 13.04.2015 wurde das lange schon bekannte, aber nie vermessene Leiterloch besucht. Überlieferungen wurde diese Stollenartige Höhle vermutlich für den Kalzit Abbau künstlich erweitert. Bisher war das Leiterloch mit 11m Länge beschrieben und dokumentiert. Nach der neuen Vermessung ergaben sich jedoch 17m.

Basisdaten: 1111/62 Leiterloch, L: 17m, H: 1m, HE: 17m
Teilnehmer: M. Reis
Bilder: M. Reis

April 2015: Witeleloch

Nachdem ein Teilnehmer das altbekannte Witeleloch in Götzis zuvor schon befahren und erkundet hat, war er sich ziemlich sicher, dass es hier mehr zu entdecken gibt, als bisher dokumentiert wurde. Er sollte Recht behalten…

So machten sich am Sonntag, 19.04.2015 drei neugierige Höhlenforscher auf den Weg zum Witeleloch. Zuerst erkundeten alle drei die Höhle nach eventuellen Fortsätzen. Dann machte sich einer der Teilnehmer an die Arbeit, den Eingangsbereich von ca. 50m neu zu vermessen.

Die anderen beiden Teilnehmer kletterten, noch vor dem kleinen Durchschlupf nach dem Eingangsbereich, einen mit Sinter überzogenen Spalt senkrecht nach oben. Nach ungefähr 10 bis 15m erreichten sie ein wunderschönes kleines Sinter-Räumchen. Oberhalb dieses Räumchen ist eventuell noch ein weiterkommen möglich. Von dort konnten sie auch eine Verbindung nach unten sehen, in der man wieder zurück zum ursprünglichen Gang gelangt – dieses Mal aber nach dem Durchschlupf.

Ebenfalls gleich nach dem Durchschlupf geht unterhalb ein Loch in das von kurzerhand benannte „Wurmloch“, welches stetig nach oben führt, immer lehmiger und dreckiger wird und ebenfalls noch nicht dokumentiert ist.

Am bisherigen Ende der Höhle zwängte sich ein Forscher noch in ein Loch neben dem Siphon. Dort konnte er zwar Geröll mit den Füßen weiterschieben, es ist jedoch sehr eng um weiter zu kommen. Möglicherweise eine Ausräumaktion für kommende Tage…

Auch bei diesem Endstück beim Siphon steht eine Erforschung senkrecht nach oben noch aus. In einer kleinen Pause wurde noch der Witeleschluf 1111/10, welcher quase 10m um die Ecke liegt, besucht. Dieser wird aber nicht nur von einem Molch, sondern – den Erd- und Knochenspuren zufolge – auch von einem Fuchs oder Dachs bewohnt. Deshalb wurde der Witeleschluf vorerst nicht weiter befahren.

Basisdaten:
1111/5 Witeleloch, L: 75m, H: 29m, HE: 45m
1111/10 Witeleschluf, L: 10m, H: 2m, HE: 9m
(Diese Daten werden sich im Zuge der neuen Vermessung bestimmt noch ändern)

Teilnehmer:
M. und M. Andreatta, M. Reis

Bilder:
M. Andreatta und M. Reis

April 2015: Winklahöhle

E. Büchel war letzthin mit R. Elsensohn in der Kummenbergregion unterwegs, um Ergänzungen zu vorhandenen Objekten zu machen. Deshalb machte er M. Reis darauf aufmerksam, dass hier noch keine Vermessung stattgefunden hat.
Geschichtliches aus dem Archiv:

Der unterirdische Gang im Kummenberg

Koblach war schon von Menschen bewohnt, als der See noch bis über Rankweil hinauf reichte und der Kummenberg wie eine Insel mitten darin lag. Auf einem Felsen konnte man bis ins letzte Jahrhundert einen eisernen Ring sehen, an den die Leute in jenen vergangenen Zeiten ihre Boote anbanden. oben quer durch den Berg führt ein unterirdischer Gang, in den sie hineinflüchten konnten, wenn Gefahr drohte.
[…]
Ganz durch den Berg ist aber angeblich niemand gekommen, denn mitten im Kummenberg befand sich ein großer, tiefer See, in dem noch unheimliche Urtiere gelebt haben.


Am 30. April 2015 machte sich M. Reis (in freudiger Erwartung, den unterirdischen Gang durch den Kumma zu finden…) auf, die Winklahöhle zu erkunden und zu vermessen.

In der Höhle hängen zwei Seile. Diese werden auch benötigt, da der sehr rutschige, wasserüberronnener Eingang steil nach oben führt. Dann wird die Höhle schmäler und lehmiger. Hier sind auch viel ausgewaschene Löcher an der Decke, die von Höhlenspinnen bewohnt werden. Von hier an ist die Winklahöhe stets unter einem Meter hoch. Dann teilt sich die Höhle für ungefähr drei Meter. Der rechte Gang ist sehr niedrig und ungefähr einen Meter breit. Der linke Zweig, durch den ein durchschliefen besser möglich war, ist eher Kreisförmig im Durchmesser und ca.40cm breit. Beide Gänge treffen sich in einer kleinen Kammer mit 2x0,5x1m (LxBxH). Hier endet der befahrbare Teil der Höhle – es führt nur mehr ein 2m langer Kanal seitlich dieser Kammer weiter. In diesem Kanal befindet sich ausgewaschener Sand, Durchmesser ist aber nur noch bei maximal ca. 20 bis 30cm. In der kleinen Kammer war außerdem eine abgebogene Schraube im Felsen, dessen Sinnhaftigkeit nicht nachvollziehbar ist.

Die ursprünglich mit ungefähren Daten von 8m Länge und 5m Tiefe dokumentierte Höhle kann sich nun mit stattlichen 22m Länge und 9m Höhendifferenz rühmen. Um die erhoffte sagenhafte Durchgangshöhle durch den Kumma handelt es sich allerdings nicht! ;-)

Basisdaten:
1111/20 Winklahöhle, L:22m, H: 9m, HE: 9m

Teilnehmer:
M. Reis

Bilder:
M. Reis

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